Archiv & Kommentare

Kühle

Copyright: Fritz Niemann
In Nordeuropa scheint der Klimawandel voll durchzuschlagen, in Bayern wird man bald Chianti anbauen und Lappland wird zur Wüste - an Bitola geht diese Entwicklung vorbei. Hier ist es ohne Pullover kalt, es ist regnerisch und wir wärmen uns am "Diplomat". Darüber wundern tut sich keiner. Eher schon darüber, dass es im vergangenen Winter nicht minus vierzig Grad kalt war, sondern nur minus zehn. Man sagt, dass über keine Stadt der Welt so viele Lieder geschrieben wurden, wie über Bitola. Da die schöne Stadt einmal nach Belgrad die wichtigste auf dem Balkan war und die Eisenbahnen von der serbischen Metropole nach Konstaninopel in Bitola Zwischenstation machten, entstanden die meisten dieser Lieder in Bitolas Blütezeit zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Hier eine Kostprobe:

Bitola Babam Bitola
 
Bitola, Babam Bitola,
Dort kann man ein Leben leben,
Dort kann man ein Leben leben,
dort isst und trinkt man.
 
Bitola - Landschaft im Mai,
Bitola - goldener Garten,
Mit wundervollen schönen Mädchen
Im Gesicht rot und weiß
 
Bitola, Babam Bitola
Wer hat dich dazu verdammt,
dass du so schöne Mädchen hast,
dass alle Junggesellen verrückt nach ihnen sind.

Bитола Бабам Битола
 
Биотла, бабам Битола,
Таму се живот живее.
Таму се живот живее,
Таму се јаде и пие.
 
Битола - мајска природа,
Битола златна граднина.
Со лични моми убави,
На лице бели црвени.
 
Битола, бабам, Битола,
Кој ми те толку проколна,
Да раѓаш моми убави,
да лудат сите беќари.